Das Initiations-Ritual
Die Visionssuche (auch Vision Quest) ist ein Initiations-Ritual. Es bedeutet, sich für einige
Tage (3-4 Tage und Nächte) alleine und fastend in die Natur zu begeben. Ursprünglich war es ein bei vielen nativen Kulturen vorzufindendes Ritual, dass das Überschreiten wichtiger Etappen /
Uebergänge im Leben erleichtern sollte.
Seit den 1970er Jahren werden Visionssuchen in der westlichen Gesellschaft angeboten. Diese moderne Form geht zurück auf die Tradition der nordamerikanischen
Prärieindianer, welche sich – ähnlich wie die australischen Aborigenees – ihre Wildnisfastenriten bis in die heutige Zeit erhalten haben. Diese im „Westen“ praktizierte Form zielt nicht unbedingt
auf die Nachahmung eines indianischen Rituals ab, vielmehr wurde dessen Grundstruktur übernommen und an die neuen Verhältnisse der modernen Gesellschaft und uns darin lebenden Menschen
angepasst.